Rheuma hat viele unterschiedliche Formen. Die rheumatoide Arthritis ist die bekannteste Form des Rheumas. Gelenkschmerzen und Morgensteifigkeit sind typische Anzeichen. Die Rheumatherapie zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern, Spätschäden zu verhindern und die Lebensfreude zu erhalten. Welche Rheuma-Formen es gibt, welche Ursachen und Symptome die Erkrankung hat und wie sie behandelt wird, lesen Sie in diesem Artikel.
Rheuma: Was ist das?
Rheuma ist keine einzelne Erkrankung, sondern der Oberbegriff für weit mehr als 100 unterschiedliche schmerzhafte Krankheiten des Stütz- und Bewegungsapparats. Der Begriff Rheuma bezeichnet im engeren Sinn systemisch-entzündliche Grunderkrankungen, aber auch degenerative Stoffwechsel- und Schmerzerkrankungen.
Der Name „Rheuma“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „fließender Schmerz“. Chronische Schmerzen der Gelenke, der Knochen, der Muskeln und/oder des Bindegewebes sind das Merkmal, das die Krankheiten des rheumatischen Formenkreis gemeinsam haben.
Die rheumatischen Erkrankungen werden in folgende Formen unterteilt:
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen
- verschleißbedingte (degenerative) Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
- chronische Schmerzsyndrome (Weichteilrheumatismus, z. B. Fibromyalgie)
- stoffwechselbedingte Erkrankungen
Im folgenden Artikel geht es in erster Linie um die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, insbesondere die rheumatoide Arthritis, denn diese gelten als „Rheuma im engeren Sinne“.
Was gehört zum Stütz- und Bewegungsapparat?
Beim Stütz- und Bewegungsapparat denkt man an Knochen und Muskeln. Doch allein damit könnten wir uns nicht bewegen. Um die Knochen im Skelett einerseits fest miteinander zu verbinden und andererseits Bewegungen zu ermöglichen, gibt es die Gelenke.
Die Gelenke bestehen aus Knochen und Knorpel, aber auch aus Bindegewebe wie die Gelenkkapsel und die Bänder. Spezielle Zellen in der Innenhaut der Gelenkkapsel bilden eine zähe Flüssigkeit, die Synovia, eine „Gelenkschmiere“, die dafür sorgt, dass sich das Gelenk reibungslos bewegen kann.
Die Muskeln sind von Faszien aus Bindegewebe umhüllt. Über die Sehnen sind die Muskeln mit den Knochen verbunden, die sie in Bewegung bringen.
Blutgefäße, Nerven und Lymphbahnen versorgen all diese Strukturen, damit sie im Bewegungsapparat zusammenarbeiten können.
Formen der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
Man schätzt, dass 1,8 Millionen Erwachsene und etwa 20.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland unter einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung leiden. Frauen sind von dieser Form des Rheumas häufiger betroffen als Männer.
Die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verlaufen meist in Schüben und schädigen neben Gelenken, Knochen und Bindegewebe auch häufig innere Organe, das Nervensystem, Blutgefäße und die Haut.
Die häufigsten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
- Rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis): schmerzhafte Entzündungen mehrerer Gelenke durch Störungen des Immunsystems. Die rheumatoide Arthritis kann Knochen und Knorpel irreparabel schädigen. Es kommt zu Gelenkversteifungen und -verformungen, die zu Behinderungen führen können. Im Blut können bei einem Teil der Patient*innen kleine Proteine wie der Rheumafaktor oder Antikörper gegen zyklisch citrullinierte Proteine (anti-CCP) nachgewiesen werden.
- Arthritis im Kindesalter (juvenile idiopathische Arthritis): ruft bei Kindern und Jugendlichen unterschiedliche Krankheitsbilder hervor.
- Kollagenosen: Entzündliche Bindegewebserkrankungen, die viele verschiedene Organe massiv schädigen und lebensbedrohlich verlaufen können. Beispiele für Kollagenosen sind der systemische Lupus erythematodes (SLE), die Dermato-/Polymyositis, die Sklerodermie und das Sjögren-Syndrom.
- Vaskulitis: Entzündung großer, mittelgroßer oder kleiner Blutgefäße, die, wie auch die Kollagenosen, zu schweren organ- und lebensbedrohlichen Schäden führen können.
Arthritis oder Arthrose?
Arthritis und Arthrose sind beides Gelenkerkrankungen. Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung des Gelenks, wohingegen die Arthrose durch Verschleiß am Gelenk hervorgerufen wird.
- Patient*innen mit Arthritis leiden auch nachts unter Gelenkschmerzen und morgens unter einer langandauernden Morgensteifigkeit.
- Arthrose hingegen verursacht in Ruhe in der Regel keine Schmerzen. Die Morgensteifigkeit hält bei der Verschleißkrankheit nur kurz an.
Allerdings kann es auch im Rahmen einer Arthrose zu Entzündungen kommen (aktivierte Arthrose) und eine Arthritis kann auch degenerative Prozesse im Gelenk auslösen (postentzündliche Veränderungen).
Ursachen von Rheuma
Die Ursachen für Rheuma, wie z. B. die Arthritis im Kindesalter, sind nicht völlig geklärt.
Autoimmunerkrankungen als Rheuma-Ursache
Die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung, die rheumatoide Arthritis, ist die Folge einer Autoimmunerkrankung.
Bei Autoimmunerkrankungen handelt es sich um Fehlfunktionen des Immunsystems. Statt körperfremder Krankheitserreger greift das Immunsystem ohne erkennbaren Grund körpereigenes Gewebe an. Im Zuge des Angriffs kommt es zu schmerzhaften Entzündungen. Wenn das Immunsystem nicht durch eine entsprechende Behandlung gestoppt wird, kann es das angegriffene Gewebe komplett zerstören. Im Falle der rheumatoiden Arthritis ist das zuerst die Gelenkinnenhaut, später werden auch der Gelenkknorpel und die Knochen im Gelenk geschädigt.
Autoimmunerkrankungen liegen auch der Psoriasis-Arthritis, den Kollagenosen, wie dem Lupus erythematodes und den Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis) zugrunde. Wie es zu den Fehlfunktionen des Immunsystems kommt, ist noch weitgehend unbekannt. Man vermutet, dass eine erbliche Veranlagung und Infektionen eine Rolle bei der Entstehung spielen. Ein Risikofaktor für die rheumatoide Arthritis scheint das Rauchen zu sein.
Symptome von Rheuma
Rheumatische Erkrankungen gehen mit dauerhaften oder immer wiederkehrenden Schmerzen einher, die man sich nicht erklären kann.
Weitere Symptome neben Schmerzen
Welche Körperteile schmerzen, wie intensiv die Schmerzen sind und welche weiteren Rheuma-Symptome auftreten, hängt von der jeweiligen rheumatischen Erkrankung und vom individuellen Krankheitsverlauf ab.
Bei einer rheumatoiden Arthritis treten die ersten Symptome häufig an den Fingern, genauer an den Fingergrundgelenken auf. Zusätzlich können sich diese Symptome zeigen:
- Schwellungen an Gelenken oder Sehnenscheiden
- länger andauernde Morgensteifigkeit
- eingeschränkte Beweglichkeit
- Abgeschlagenheit und Leistungsschwäche
- Muskelschwäche
- Fieber
- Schlafstörungen durch nächtliche Schmerzen
- Nachtschweiß
- Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Krankheitsverlauf und Folgen der rheumatoiden Arthritis
Eine rheumatoide Arthritis kann langsam und milde verlaufen, aber auch sehr heftig. Schmerzen und Einschränkungen im Alltag sind auf Dauer belastend für Körper und Psyche. Insbesondere bei älteren Menschen werden die Gelenke rasch steif, verformen sich und schmerzen stark. Die Betroffenen benötigen dann mitunter Hilfe im Alltag.
Habe ich Rheuma?
Wenn Sie eine der folgenden Fragen mit Ja beantworten, könnte Rheuma Ihre Beschwerden verursachen. Am besten lassen Sie das von Ihrem*r Hausärzt*in abklären.
- Sind Ihre Finger morgens steif? Haben Sie Probleme beim Greifen? Haben Sie diese Morgensteifigkeit auch in anderen Gelenken oder in der Wirbelsäule?
- Können Sie nicht durchschlafen oder wachen Sie zu früh auf, weil Sie Schmerzen haben?
- Sind Ihre Gelenke, vor allem an Fingern, Handgelenken oder Zehen, häufiger geschwollen und warm?
- Haben Sie immer wiederkehrende Gelenkschmerzen oder leiden Sie an Muskelschwäche, die Sie sich nicht erklären können?
- Leiden Sie unter Hautproblemen? Haben Sie eine Sonnenallergie oder kommt in Ihrer Familie Schuppenflechte (Psoriasis) vor?
So wird Rheuma diagnostiziert
Nicht jeder länger andauernde Schmerz wird von Rheuma verursacht. Je früher Rheuma erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, die Erkrankung erfolgreich zu behandeln.
Daher sollten Sie eine*n Ärzt*in aufsuchen, wenn Sie länger als eine Woche unter stärkeren, nicht erklärbaren Schmerzen und Schwellungen an Gelenken oder Schmerzen und Muskelschwäche leiden.
Ihre Symptome, Ihre Krankheitsgeschichte und die Ihrer Familienangehörigen sowie der Verlauf der aktuellen Beschwerden geben Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin Hinweise auf Ihre mögliche Erkrankung. Je nach Verdacht führt er/sie nach einer allgemeinen klinischen Untersuchung weitere durch oder überweist Sie an eine Facharztpraxis.
Untersuchungen bei Verdacht auf rheumatoide Arthritis
Bei Verdacht auf eine rheumatoide Arthritis werden z. B. folgende Untersuchungen durchgeführt.
- Bestimmung von C-reaktivem Protein (CRP), einem Entzündungsmarker im Blut
- Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit
- Bestimmung von eventuell vorhandenen Rheumafaktoren im Blut
- Bestimmung von CCP-Antikörper im Blut
- Ultraschalluntersuchung (Sonografie), um die Entzündung der Gelenkinnenhaut nachzuweisen
- Magnetresonanztomografie (MRT) in bestimmten Fällen
- Röntgen zeigt in fortgeschrittenen Stadien, wie sich Gelenke verändert haben
So wird Rheuma behandelt
Rheuma ist eine chronische Erkrankung, die heutzutage noch nicht geheilt werden kann. Die Behandlung von Rheuma hat drei Ziele:
- Schmerzen und Beschwerden lindern
- Folgeschäden vermeiden oder geringhalten
- Selbstständigkeit und Lebensqualität erhalten oder verbessern
Die Therapie von rheumatischen Erkrankungen übernimmt ein Facharzt bzw. eine Fachärztin für Rheumatologie in Zusammenarbeit mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.
Zur ganzheitlichen Behandlung von Rheuma gehören Medikamente, Bewegung und Ernährung.
Behandlung am Beispiel der rheumatoiden Arthritis
Da die Entzündungen bei einer rheumatoiden Arthritis durch eine Autoimmunkrankheit ausgelöst werden, setzt man Medikamente ein, die das fehlgeleitete Immunsystem unterdrücken. Man nennt solche Medikamente Immunsuppressiva. Die Behandlung mit Immunsuppressiva ist die Basistherapie bei rheumatoider Arthritis.
Immunsupressiva: Basistherapie bei rheumatoider Arthritis
In der Basistherapie hat sich der Wirkstoff Methotrexat (MTX) bewährt. MTX kann die Gelenkzerstörung durch die rheumatoiden Arthritis aufhalten. Es dauert jedoch eine Weile, bis das Medikament seine volle Wirkung entfaltet. Um die Schmerzen und die entzündungsbedingten Beschwerden der Patient*innen in dieser Wartezeit zu lindern, setzt man überbrückend Kortison und entzündungshemmende Schmerzmittel ein.
Wenn MTX nach mehreren Monaten Therapie noch nicht ausreichend gut wirkt oder von dem*r Patient*in nicht gut vertragen wird, kann der/die Ärzt*in auf andere immunsuppressive Medikamente ausweichen.
Impfschutz überprüfen!
Die Basistherapie mit Immunsuppressiva kann Sie anfälliger für Infektionen machen. Impfungen können Sie vor bestimmten Infektionen schützen. Bitten Sie Ihre*n Ärzt*in Ihren aktuellen Impfschutz zu überprüfen und – falls erforderlich – zu ergänzen und/oder aufzufrischen.
Bewegungstherapie bei Rheuma
- Krankengymnastik hilft dabei, die Beweglichkeit der Gelenke und die Muskelkraft zu erhalten oder zu verbessern, wenn Sie hier bereits beeinträchtigt sind. Die Krankengymnastik soll außerdem Fehlhaltungen und Überlastungen vorbeugen, die zu Schäden an anderen Gelenken führen können.
- In der Ergotherapie lernen und üben Sie, in Ihrem Alltag Fehlbelastungen zu vermeiden und mit körperlichen Einschränkungen durch die rheumatoide Arthritis umzugehen, z. B. eine Flasche oder eine Dose zu öffnen. Auch wie Sie mit Hilfsmittel richtig umgehen, wird in der Ergotherapie trainiert. Sport hilft, Schmerzen und Einschränkungen durch das Rheuma zu mildern. Mehr unter Selbsthilfe.
Ernährung als Therapiebaustein
Es gibt keine gesicherten Daten, die den Einfluss der Ernährung auf rheumatische Erkrankungen belegen. Allerdings empfiehlt die Deutsche Rheuma-Liga, auf entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu verzichten. Diese Lebensmittel sollten Patient*innen mit Rheuma nur in geringen Mengen verzehren oder meiden.
Zu den entzündungsfördernden Nahrungsmitteln gehören vor allem:
- Fleisch
- Zucker
- Weißmehl/Weizen
Bei manchen Patient*innen können auch andere Lebensmittel die Rheumabeschwerden verschlimmern, wie z. B.
- Milch
- Soja
- Erdnüsse
Um solche individuellen Entzündungstreiber zu erkennen, führt man am besten ein Ernährungs- und Symptomtagebuch. Hierzu gibt es im Internet, im Buchhandel und auch bei manchen Krankenkassen Vorlagen.
Menschen mit Rheuma können mit einer entzündungshemmenden Ernährung ihre Symptome und Beschwerden deutlich verbessern.
Ernährung bei Rheuma: Essen gegen die Entzündung
Um die Rheumasymptome über die Ernährung abzumildern, sollten Sie möglichst viel entzündungshemmende und möglichst wenig entzündungsfördernde Nahrungsmittel zu sich nehmen. Es gibt aber keine absoluten Verbote.
- Empfohlen wird eine Ernährung auf der Grundlage von viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, zuckerarmem Obst (z. B. Äpfel, Beeren) und hochwertigen pflanzlichen Ölen (Lein-, Weizenkeim- und Olivenöl). Vollkornprodukte sollten gegenüber Weißmehl, Naturreis gegenüber geschälten Sorten bevorzugt werden.
- Rheuma-Patient*innen sind häufig mit B-Vitaminen unterversorgt, vor allem mit B1 und B6, und Vitamin E. Oft mangelt es auch an dem Mineralstoff Magnesium sowie den Spurenelementen Kupfer und Selen. Diese Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente finden sich in grünem Tee, Nüssen, Weizenkeimen, Vollkorngetreide, Linsen und Cashewnüssen.
- Gemüse, Kräuter und Gewürze sind reich an sogenannten Antioxidanzien, die die Zellen schützen und Entzündungsschübe vermindern.
- Omega-3-Fettsäuren in Leinöl, Algen- oder Krillöl aber auch in Fischarten mit hohem Fettgehalt wie Lachs, Hering oder Makrele und in geringeren Maße auch in Forellen wirken entzündungshemmend.
Rehabilitation bei Rheuma
Bei Rheuma sollen rehabilitative Behandlungen den körperlichen und seelischen Zustand der Patient*innen verbessern und Ihnen Hilfe zur Selbsthilfe im Alltag vermitteln. Hierzu bietet die Rehabilitation eine engmaschige Therapie mit verschiedenen Therapiebausteinen, die nach den Bedürfnissen der Patient*innen ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden. Zu den Behandlungen bei Rheuma gehören unter anderem:
- Medizinische Therapien
- Überprüfung der Medikamentierung
- Schulungen zu verschiedenen Themen
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Bewegungstherapie
- Balneotherapie (Bäder)
- Wärme-, Kälte- oder Elektrotherapie (TENS) zur Schmerzlinderung
- Kreativtherapien
- Entspannungsmethoden
- Psychotherapien z. B. zur besseren
- Psychosoziale Beratung z. B. zum Erhalt der Erwerbstätigkeit
Ärzt*innen, Psycholog*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen und andere Fachkräfte sprechen während Ihrer Rehabilitation über Ihre Fortschritte oder Ihre Probleme und passen das Therapieprogramm danach an.
Rheuma-Spezialist*innen in der MEDICLIN Seidel-Klinik
Die MEDICLIN Seidel-Klinik ist auf Rheuma spezialisiert. Im Fachbereich Rheumatologie werden Rheuma-Patient*innen sowohl mit akuten Beschwerden als auch in der Rehabilitation behandelt. Nach der akutstationären, intensiven Behandlung können die Patient*innen bei Bedarf direkt in die Anschlussrehabilitation.
„Was wir mit unserer Behandlung in der Seidel-Klinik erreichen wollen, ist unter anderem, die Gelenkfunktion von Rheuma-Patient*innen zu erhalten und zu verbessern, das weitere Fortschreiten der Krankheit zu verhindern, die Schmerzen zu lindern und somit die Eigenmobilität und die Lebensqualität unserer Patient*innen zu verbessern“, sagt Dr. Freja Tomandl, Chefärztin für Rheumatologie in der MEDICLIN Seidel-Klinik.
Weitere Informationen finden Sie auf der Klinikwebseite: Rheuma-Behandlung in der MEDICLIN Seidel-Klinik
Selbsthilfe: Mit Rheuma gut leben
- In Patientenschulungen erhalten Sie Informationen zu Ihrer Erkrankung und therapeutischen Möglichkeiten.
- Schmerzen während eines Entzündungsschubes können Sie mit Kältepackungen, Quark- oder Essigwickel an den betroffenen Gelenken lindern.
- Studien haben gezeigt, dass sich Rauchen ungünstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Wenn Sie Probleme haben, das Rauchen aufzugeben, kann Ihr*e Ärzt*in Sie dabei unterstützen.
- Bewegung kräftigt die Muskulatur, hält die Gelenke beweglich und macht den Kopf frei. Empfehlenswert sind Schwimmen, Radfahren, Gymnastik oder Tanzen.
- Bequeme und stabile Schuhe entlasten Ihre Gelenke. Einlagen, spezielle Abrollhilfen oder orthopädische Schuhe gibt es bei Bedarf auf ärztliche Verordnung.
- Hilfsmittel wie Stiftverdickungen, Öffner für Flaschen oder Marmeladengläser und Griffe für Kämme, Zahnbürsten und Messer erleichtern den Alltag.
Austausch in Selbsthilfegruppen
Rheuma hat man sein Leben lang. Daher gilt es alle Möglichkeiten zu nutzen, die das Leben mit der Erkrankung angenehmer machen. In Selbsthilfegruppen erfahren die Betroffenen, dass sie nicht allein mit der Krankheit sind. Sie können sich austauschen, Tipps erhalten und geben und Gemeinschaft erleben, sei es in Informationsveranstaltungen, bei Sport oder bei Freizeitaktivitäten.
Bei Selbsthilfeorganisationen, wie die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V., erfährt man, wo es eine Selbsthilfegruppe in der Nähe gibt. Die Organisationen haben für Betroffene und deren Angehörige auch ein breites Angebot an Veranstaltungen, Kursen, Aktivitäten und Informationen.