Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und können das Leben tiefgreifend verändern. Sie rauben Energie, Lebensfreude und oft auch den Glauben daran, dass Besserung möglich ist. Doch es gibt Hoffnung: Mit den richtigen Maßnahmen und einer individuell abgestimmten Behandlung lässt sich der Weg zurück zu einem erfüllteren Leben finden. Erfahren Sie hier, wie Betroffene unterstützt werden können und wie der erste Schritt aus der Depression gelingen kann.
Definition der Depression
Depressionen sind schwere psychische Erkrankungen. Während einer depressiven Episode fühlen sich die Betroffenen dauerhaft niedergeschlagen. Sie empfinden kaum noch Freude, sind häufig antriebslos, müde und erschöpft. Bei einer Depression können Patient*innen meist nicht konkret erklären, warum sie sich schlecht fühlen.
Das Krankheitsbild von Depressionen ist individuell unterschiedlich. Manche Menschen mit Depressionen haben Symptome, wie z. B. chronische Müdigkeit oder Schmerzen, die man auf den ersten Blick nicht mit dieser psychischen Erkrankung in Verbindung bringt. So kann es zu Fehldiagnosen und -behandlungen kommen. Man spricht in diesen Fällen von einer maskierten Depression.
Verlauf von Depressionen
Depressionen verlaufen gewöhnlich in Episoden, in denen die Betroffenen über mehrere Wochen bis Monate unter den Symptomen der Erkrankung leiden. Mithilfe einer Therapie, die dem Schweregrad der Depression angemessen ist, klingen die Symptome wieder ab.
Die meisten Patient*innen haben nur eine Episode der Depression in ihrem Leben, aber ganz ausschließen lässt sich ein Rückfall oder eine erneute Episode nicht.
Wenn sich die Symptome bessern, bedeutet das nicht, dass die Krankheit überwunden ist.
Häufig muss die Therapie noch viele Wochen und Monate nach dem Abklingen der Symptome fortgesetzt werden, um Rückfälle und erneute depressive Episoden zu vermeiden.
Man unterscheidet drei Schwergrade der depressiven Episoden:
- leichte depressive Episode: Beeinträchtigungen im Beruf und sozialem Umfeld, aber keine vollständige Aufgabe allgemeiner Aktivitäten.
- mittelgradige depressive Episode: Fortsetzung sozialer, häuslicher und beruflicher Aktivitäten nur unter großen Schwierigkeiten
- schwere depressive Episode: die Betroffenen können kaum oder nur äußerst begrenzt ihren Verpflichtungen nachgehen.
Chronische Depression
Insbesondere wenn depressive Episoden nicht ausreichend lange therapiert werden, kann es nicht nur zu einem Rückfall kommen, sondern auch zu einer Chronifizierung der Depression. Die Symptome treten dann nicht nur episodisch auf, sondern über lange Zeit durchgehend ohne längeres symptomfreies Intervall.
Eine mildere Form chronisch depressiver Symptome ist eine Dysthymie. Zusätzlich zur Dysthymie kann es auch zu einer depressiven Episode kommen (Double Depression), welche die Symptome verstärkt, bis sie wieder abklingen.
Die allgemein schlechte Stimmung der Dysthymie bleibt jedoch typischerweise auch nach dem Abklingen der zusätzlichen depressiven Episode bestehen.
Unipolare Depression und depressive Episoden bei bipolarer affektiver Störung
Die meisten Menschen leiden an einer unipolaren Depression. Das heißt, ihre Erkrankung ist durch die deprimierte Stimmung während einer Episode geprägt. Wenn sich die Symptome bessern, hellt sich ihre Stimmung deutlich auf. Tritt im weiteren Verlauf eine weitere depressive Episode auf, spricht man von einer rezidivierenden Depression.
Bei Menschen mit einer bipolaren affektiven Störung kann die Stimmung von einem Extrem ins andere umschlagen. Im Rahmen einer manischen Episode sind sie dann euphorisch, fühlen sich energiegeladen und neigen zur Selbstüberschätzung. Es können aber auch gereizte, aggressive Zustände auftreten. Die extreme Hochstimmung kann sich negativ auf die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie den privaten und beruflichen Alltag auswirken. In manischen Episoden kommt es typischerweise zu Schlafstörungen mit verminderter Schlafdauer. Durch den Schlafentzug wird die Manie aufrechterhalten.
Wie häufig sind Depressionen?
- Man geht davon aus, dass an einem Stichtag etwa 5 Prozent der Menschen in Deutschland an einer Depression leiden.
- Rund ein Viertel der Frauen und etwa ein Siebtel der Männer erkranken im Lauf ihres Lebens an einer Depression.
- Menschen jeden Alters können eine Depression bekommen. Häufig sind jedoch Menschen im Alter von 30 bis 40 Jahren betroffen.
- Bei vielen Menschen ist die Erkrankung an einer Depression einmalig und vorübergehend. Einige Menschen erleben jedoch wiederholte Episoden der Depression.
- Die Erkrankung kann auch chronisch werden.
Ursachen und Risikofaktoren für Depressionen
Es gibt nicht nur eine Ursache für die Erkrankung an einer Depression. Es Vielmehr tragen verschiedene Risikofaktoren gemeinsam zur Entstehung der Erkrankung bei.
Zu diesen Risikofaktoren zählen:
- erbliche Veranlagung
- Störungen des Stoffwechsels und der Nervenfunktion im Gehirn
- schwere Traumata in der Kindheit oder später im Leben
- Persönlichkeitsfaktoren, wie z. B. eine hohe Verletzlichkeit, geringe Stressbewältigung
- soziale Faktoren, z. B. Einsamkeit, Armut, mangelnde Anerkennung
- weibliches Geschlecht
Sonderformen der Depression
Es gibt Sonderformen der Depression, die eigene Namen haben:
- saisonal-abhängige Depression, besser bekannt als „Winterdepression“
- postpartale Depression bei Frauen nach der Geburt eines Kindes
- posttraumatische Depression bei Patient*innen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung
- reaktive depressive Verstimmung in einer belastenden Situation
Beispiele für Auslöser einer reaktiven depressiven Verstimmung:
- Verlust eines nahestehenden Menschen
- Probleme im nahen persönlichen Umfeld
- Verlust des Arbeitsplatzes
- Veränderung der Lebensweise (Pensionierung; Umzug)
- schwere körperliche Erkrankungen und Behinderungen
Anzeichen einer Depression
Die Anzeichen für eine Depression werden in Hauptsymptome und Neben- oder Zusatzsymptome unterteilt.
Die drei Hauptsymptome sind:
- depressive Stimmung
- Interessenverlust, Freudlosigkeit
- Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit
Die Nebensymptome umfassen psychische und körperliche (psychosomatische) Symptome:
- Denk- und Konzentrationsstörungen
- Hilflosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit, Hoffnungslosigkeit
- vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, Schuldgefühle
- pessimistische Einstellung: z. B. anderen böse Absichten unterstellen
- übertriebene Sorgen und Ängste
- Reizbarkeit, innere Unruhe
- Empfindlichkeit, Verletzlichkeit
- Beziehungsstörungen
- Störungen des Schlafs
- Appetitmangel oder Appetitsteigerung
- Kopfdruck
- Atembeschwerden
- Herzbeschwerden und Kreislaufstörungen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Schmerzen
- Leibgefühlsstörungen
- Störungen der Sexualfunktion
- Störungen der Tränen- und Schweißsekretion
Schwerste Symptome einer Depression, bei denen sofort professionelle Hilfe gerufen werden muss, sind Suizidgedanken und Suizidversuche, z. B. durch Selbstverletzungen oder Intoxikationen (Einnahme von giftigen Substanzen). Wie Sie mit einem suizidgefährdeten Menschen umgehen, lesen Sie hier.
Diagnose von Depressionen
Die Diagnose „Depression“ stellt ein*e Ärzt*in oder ein*e Psychotherapeut*in nach einem ausführlichen Gespräch mit dem*r Patient*in. In diesem Gespräch geht es um Anzeichen der Depression sowie die Lebensgeschichte und die Krankengeschichte des*r Patient*in. Unterstützt wird das Gespräch häufig durch Fragebögen, in denen unter anderem die Schwere der Symptome systematisch erfragt wird.
Die Diagnose wird gestellt, wenn mehrere Depressionssymptome, darunter mindestens zwei der Hauptsymptome, mehr als zwei Wochen andauern.
Wie unterscheiden sich Trauer, Niedergeschlagenheit und Depression?
Trauer, Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit gehören genauso zum Leben psychisch gesunder Menschen wie Zufriedenheit, Freude und Tatendrang.
Die Unterscheidung von Depression und tiefer Trauer nach dem Verlust eines Menschen ist schwierig. Anders als eine Depression verringert Trauer jedoch nicht das Selbstwertgefühl der Trauernden. Trauernde können auch Freude empfinden und haben keine Suizidgedanken. Ein Trauerfall kann jedoch eine Depression auslösen.
Anders als Menschen mit Depression können gesunde Personen, die deprimiert sind, häufig konkrete Ursachen für ihr Stimmungstief nennen, wie z. B. Probleme am Arbeitsplatz oder zwischenmenschliche Konflikte. Selbst wenn ein konkreter Grund für das emotionale Tief nicht bekannt ist, wissen Gesunde instinktiv, dass es ihnen in absehbarer Zeit wieder besser gehen wird und/oder sie kennen Wege, die ihnen aus ihrer gedrückten Stimmung heraushelfen, wie z. B. ein Spaziergang oder das Zusammensein mit anderen Menschen.
Personen mit Depressionen sehen hingegen keinen Ausweg aus ihrer Deprimiertheit. Da die Erkrankung häufig mit einer tiefen Erschöpfung und einer Entscheidungsunfähigkeit verbunden ist, fällt es den Patient*innen schwer, aktiv zu werden. Das verstärkt Gefühle der Ohnmacht und der Hilflosigkeit und damit auch die Depression. Patient*innen mit einer Depression benötigen professionelle Hilfe, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen.
Behandlung von Depressionen
Man unterscheidet drei Phasen bei der Therapie von Depressionen:
- Akutbehandlung
Bei der Behandlung von Menschen in einer akuten depressiven Episode („Akuttherapie“) geht es in erster Linie darum, die Symptome zu verringern. Je nach Schwere der Depression wird die Akutbehandlung ambulant oder in einer psychiatrischen Klinik durchgeführt. - Erhaltungstherapie
Wenn die Symptome der aktuellen Episode verschwunden sind (Remission), schließt sich eine Erhaltungstherapie an. Die Erhaltungstherapie soll Rückfälle vermeiden. - Phasenprophylaxe
Die Phasenprophylaxe soll erneuten depressiven Episoden vorbeugen.
Rehabilitation bei Depressionen
Eine Rehabilitation kommt für Sie infrage, wenn Sie aufgrund Ihrer Depression seit längerer Zeit arbeitsunfähig sind. Die Reha soll Sie dabei unterstützen, weiterhin einer Erwerbstätigkeit nachzugehen oder wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Ein weiteres Ziel der Rehabilitation ist, dass Sie lernen, wie Sie mit Ihrer Depression besser leben und wie Sie erneuten Krankheitsepisoden vorbeugen.
Therapieformen bei Depressionen
Eine Depression behandeln Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen mit Medikamenten und/oder einer Psychotherapie. Leichte bis mittelgradige Depressionen können allein mit Psychotherapie behandelt werden. Bei schweren Erkrankungen ist die Therapie mit Medikamenten dringend anzuraten. Kombinationen aus medikamentöser Behandlung und Psychotherapie erzielen bei mittelgradigen bis schweren Depressionen die besten Ergebnisse.
Medikamente bei Depressionen
Bei der medikamentösen Therapie wurden früher vor allem trizyklische Antidepressiva angewendet. Inzwischen verwendet man häufig besser verträgliche, modernere, antriebssteigernde, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder kombinierte Serotonin- und Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer (SNRI). Es können aber auch beruhigende, schlafanstoßende Antidepressiva verschiedener Wirkmechanismen verwendet werden. Die Auswahl richtet sich nach den vorherrschenden Symptomen (z.B. Antriebsschwäche, Morgentief oder aber Unruhe und Schlafstörung sowie nach der Verträglichkeit, Kontraindikationen z. B. bei Begleiterkrankungen.
Psychotherapie bei Depressionen
Ein Teil der Psychotherapie bei Depressionen ist die Aufklärung über die Erkrankung und die Beratung der Betroffenen. Für die psychotherapeutische Behandlung der Depression kommen verschiedene Methoden infrage.
- kognitive Verhaltenstherapie
- tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie
- humanistische Ansätze, z. B. Gestalttherapie und Gesprächspsychotherapie
- systemische Psychotherapie
- körperorientierte Verfahren
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von Depressionen ist eine der Methoden, die am besten wissenschaftlich untersucht wurden. Die kognitive Verhaltenstherapie unterstützt Sie dabei, Ihre Probleme zu identifizieren und mit ihnen besser umzugehen.
Die Ziele der kognitiven Verhaltenstherapie sind, dass
- Sie selbst Ihre Denkblockaden und/oder Irrtümer identifizieren.
- Sie lernen Ihre Einstellungen, Gewohnheiten und Probleme sowie Situationen in Ihrem Leben neu und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
- Sie aus den neuen Betrachtungsweisen neue Lösungsoptionen und Verhaltensmuster entwickeln.
- Sie wieder Selbstvertrauen gewinnen, um neue Wege auszuprobieren und es gut zu verkraften, wenn etwas nicht wie gewünscht funktioniert.
Wie erreicht die kognitive Verhaltenstherapie diese Veränderungen?
- In der kognitiven Verhaltenstherapie erfahren Sie, welche Zusammenhänge zwischen Stimmung – Denken – Fühlen bestehen.
- Sie üben, wie Sie negativ ausgerichtetes Denken korrigieren.
- Aktivitäten stärken Ihre Psyche. Sie lernen, wie Sie über das „aktiv sein“ Ihre Antriebslosigkeit überwinden können und wie Sie Ihre neu gewonnene Motivation im Alltag aufrechterhalten können.
- Sie verbessern Ihre sozialen Fähigkeiten, die durch die Depression eingeschränkt wurden.
- Ein Kennzeichen der Depression sind gedankliche Verzerrungen: z. B. Schwarz-Weiß-Denken oder zu viel persönlich nehmen. Die kognitive Verhaltenstherapie hilft Ihnen dabei, Ihre negativen Gedanken zu hinterfragen, um andere Menschen und Situationen wieder realistischer zu beurteilen.
Die Therapie kann nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn Sie innerlich bereit zu einer Veränderung sind.
Es gibt keine fünf Phasen der Depression
Im Internet kursiert seit einiger Zeit das sogenannte „Fünf-Phasen-Modell der Depression“. Dieses Modell ist falsch. Es gibt keine feste Reihenfolge von Phasen bei einer Depression. Es gibt typische Symptome bei Depressionen. Bei welchem Patienten oder welcher Patientin welche Symptome wann auftreten ist individuell unterschiedlich.
Auswirkungen und Folgen der Depression
Eine Depression hat Auswirkungen auf das gesamte Leben der Betroffenen. Die Symptome der depressiven Störung belasten Lebenspartner*in, Familie und Freunde. Die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Betroffenen kann zu Problemen am Arbeitsplatz führen.
Einige Personen mit Depression versuchen ihre Stimmung mit Alkohol, Drogen oder missbräuchlich eingenommenen Medikamenten zu verbessern. Das kann zu einer Suchterkrankung führen.
Darüber hinaus leiden Menschen mit Depressionen auch deutlich häufiger unter Angststörungen und chronischen Schmerzen als Personen ohne Depression.
Die schlimmste Folge einer schweren Depression ist das hohe Suizidrisiko. Zehn bis 15% aller Patient*innen mit wiederkehrenden schweren depressiven Episoden sterben durch Suizid. Bei bipolar Erkrankten ist das Suizidrisiko am höchsten.
Suizidrisiko bei Depressionen
Die meisten Menschen mit einer Depressionserkrankung sind nicht suizidgefährdet. Aber eine schwere Depression erhöht das Suizidrisiko erheblich.
Wenn Sie selbst darüber nachdenken, sich das Leben zu nehmen, suchen Sie ärztliche Hilfe auf. Der sozialpsychiatrische Dienst, psychiatrische Krisendienste und Beratungsstellen in Ihrer Region können Ihnen bei der Suche nach einem*r Therapeut*in helfen.
Wenn Sie sofort Hilfe brauchen, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 an!
Sprechen Sie mit anderen Menschen über Ihre Suizidgedanken. Falls Sie mit niemandem aus Ihrem Bekanntenkreis sprechen möchten, können Sie sich jederzeit anonym an die Telefonseelsorge wenden. Sie erreichen die Telefonseelsorge unter den Rufnummern: 0800 1110111 oder 0800 1110222.
Umgang mit einer suizidgefährdeten Person
Ernstzunehmende Anzeichen für erhöhtes Suizidrisiko bei einer Person sind:
- das Äußern einer Suizidabsicht
- tiefe Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit
- der Wunsch, einfach alles zu beenden
- das Ordnen persönlicher Angelegenheiten
- Verschenken persönlicher Gegenstände
- Abschied nehmen
- wenn die verzweifelte Person plötzlich ruhiger und gefestigter wirkt
Was tun, wenn Sie befürchten, dass jemand Suizidabsichten hat?
- Fragen Sie die Person ruhig und sachlich, ob sie über einen Suizid nachdenkt. Für viele suizidgefährdete Menschen ist es eine Erleichterung, wenn sie über ihre Suizidabsichten sprechen können.
- Wenn die Person suizidgefährdet ist, benötigt sie professionelle Hilfe. Unterstützen Sie den Betroffenen/die Betroffene dabei, professionelle, therapeutische Hilfe zu finden. Der sozialpsychiatrische Dienst, Krisendienste und Beratungsstellen in Ihrer Region können Ihnen bei der Suche helfen.
- Zeigen Sie der gefährdeten Person, dass sie für da sind. Fragen Sie sie, was Sie für sie tun können. Begleiten Sie sie zur Arztpraxis, Klinik oder in die psychiatrische Notfallambulanz.
- Ergänzend zur professionellen Behandlung findet man auch Rat und Unterstützung bei Diensten wie der Telefonseelsorge (Rufnummern: 0800 1110111 oder 0800 1110222).
- Bei konkreten Suizidplänen, Suizidvorbereitung oder nach einem Suizidversuch besteht ein psychiatrischer Notfall. Rufen Sie den Rettungsdienst 112!
Vorbeugung einer Depression
Eine echte Vorbeugung gegen Depressionen, wie z. B. eine Impfung, gibt es nicht. Sie können Ihre persönliche Anfälligkeit für eine Depression verringern, indem Sie sich Kraftquellen in ihrem Leben suchen und im Alltag darauf achten, dass sich Stress und Entspannung in einer Balance befinden.
Hilfe zur Selbsthilfe
Folgende Tipps können helfen, das Risiko einer Depression zu reduzieren.
- Verschaffen Sie sich regelmäßig Bewegung. Das baut Stresshormone ab und setzt Glückshormone frei.
- Nehmen Sie sich Zeit, um bewusst zu entspannen. Autogenes Training, Yoga, Musik hören und lesen, helfen Ihnen dabei.
- Eine gesunde Lebensweise mit einer vollwertigen Ernährung, wenig Zucker, Alkohol und ohne Nikotin trägt entscheidend zu Ihrem Wohlbefinden bei.
- Versuchen Sie ausreichend zu schlafen. Wenn Sie Schlafstörungen haben, fragen Sie Ihre*n Hausärzt*in um Rat.
- Pflegen Sie Kontakte zu Menschen, die Sie mögen und die Ihnen guttun.
- Wenn Sie einmal schlechte Laune haben und gedrückter Stimmung sind, kann das ganz normal sein: Jede*r steht mal „morgens mit dem falschen Fuß auf“.
- Wenn Sie länger als wenige Tage niedergeschlagen sind, versuchen Sie Klarheit in Ihre Gedanken zu bringen, indem Sie sie aufschreiben und mit anderen darüber sprechen.
- Vermeiden Sie es, zu grübeln. Grübeln bedeutet, dass Ihr Denken immer wieder um das gleiche Problem kreist, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
- Besprechen Sie Probleme mit anderen Menschen. Mithilfe der anderen Perspektive entdeckt man häufig einen Weg aus einer schwierigen Lage.
- Manchmal hilft es, etwas Abstand zu einem Problem zu gewinnen, um es zu lösen.