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Diabetes Typ-2 kann uns alle treffen. Doch viele Neuerkrankungen wären vermeidbar. Es ist auch eine Frage der richtigen Prävention. Prof. Dr. med. Jürgen Wagner, Chefarzt für Innere Medizin, MEDICLIN Staufenburg Klinik in Durbach, beschreibt Risiken – und wie man diesen wirkungsvoll vorbeugen kann.
Gesundes Essen, gesundes Leben – die Schlagworte sind heute weit verbreitet. In aller Munde, könnte man auch sagen. Doch das täuscht offensichtlich. In aller Munde sind eher: Gezuckerte Getränke, fettige Fertiggerichte, süße Snacks. Aktuelle Statistiken über Diabeteserkrankungen geben jedenfalls den klaren Hinweis, dass es längst noch nicht so gesund zugeht, wie es sollte: „Diabetes nimmt in Deutschland immer noch zu“, sagt Prof. Dr. med. Jürgen Wagner. „In Deutschland leiden aktuell über sechs Millionen Menschen an Typ-2-Diabetes – und jedes Jahr kommen mehr als 500.000 Neuerkrankungen hinzu.“
Dabei wären viele Diabeteserkrankungen mit einem anderen Lebensstil vermutlich vermeidbar. Wagner leitet das Zentrum für Diabetes, Nephrologie und Adipositas in der MEDICLIN Staufenburg Klinik. Die Klinik liegt inmitten einer herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft am Rande des Schwarzwalds. Wer bekäme beim Blick auf die grünen Hügel nicht Lust auf Bewegung an der frischen Luft? Doch Wagner weiß: „Die Lebensrealität vieler Menschen sieht leider anders aus: zu viel sitzen, zu viel ungesundes Essen, kaum Sport.“ Dabei sind zu wenig Bewegung und Übergewicht die wichtigsten Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.
„Jede Stunde sterben drei Menschen an den Folgen von Diabetes, damit können wir uns nicht abfinden“, betont der Mediziner. Natürlich spielt auch die Vererbung eine Rolle. „Aber vor allem begünstigt eine ungesunde Lebensweise den Diabetes. Vorbeugung tut daher Not und ist gerade beim Diabetes sehr wirkungsvoll“, so Wagner mit Nachdruck.
Als Chefarzt für Innere Medizin beobachtet er, dass Diabetes, Niereninsuffizienz und Übergewicht sich häufig überschneiden und sich zum Teil gegenseitig bedingen: „Mit einem koordinierten Rehakonzept für Niere, Diabetes und Übergewicht schließen wir hier in Durbach eine Lücke und bieten neue Ansätze“, sagt Wagner. Aber noch wichtiger als gebündelte Behandlungsstrategien der Spezialisten ist es, „dass man es gar nicht so weit kommen lässt.“ Und dass man immer daran denkt: Diabetes kann uns alle treffen.
"Mit der Zunahme von Diabetes können wir uns nicht abfinden."
Diabetes Typ-1 tritt vor allem im Kindes- und Jugendalter auf und ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei wendet sich das eigene Immunsystem gegen die körpereigene Insulinproduktion – es entsteht ein Insulinmangel und in dessen Folge ein starker Anstieg des Blutzuckers. Betroffene müssen ein Leben lang Insulin spritzen, um den Zuckergehalt des Blutes zu regulieren. Der Typ-2-Diabetes tritt meist im Erwachsenenalter auf. „Früher sprach man vom Altersdiabetes, heutzutage sind mit steigender Tendenz auch jüngere Menschen von Typ-2-Diabetes betroffen“, sagt Wagner. Oft über viele Jahre unbemerkt wird die Bauchspeicheldrüse überlastet, sie produziert zum einen immer weniger Insulin, zum anderen verlieren die Körperzellen ihre Empfindlichkeit für die Wirkung von Insulin. Die Bauchspeicheldrüse versucht dies auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin ausschüttet. Doch trotz erhöhtem Insulinspiegel gelangt immer weniger Zucker in die Körperzellen.
In Folge steigt der Blutzuckerspiegel, was sich auf eine Reihe von Stoffwechselvorgängen ungünstig auswirkt. Dadurch kommt es zu Ablagerungen und Entzündungsreaktionen vor allem in den kleinen Blutgefäßen, die besonders empfindlich sind. „Da diese feinen Gefäße vor allem im Auge und in den Nieren vorkommen oder die Nerven versorgen, schädigt der Diabetes vor allem diese Organe. Erblindung, Nierenerkrankungen, aber auch der diabetische Fuß und Schäden am Herzen können die Folge sein“, so Wagner. „Das Wichtigste ist, schon viel früher anzusetzen. Und bereits zu verhindern, dass die Blutzuckerwerte im Körper ansteigen.“ Wer also einem Diabetes Typ-2 vorbeugen möchte, sollte also auch auf seinen Zuckerkonsum achten.
Für die Entstehung des Diabetes spielen aber auch Erbfaktoren eine Rolle. „Wenn etwa die Eltern auch schon Diabetes hatten. Aber ob der Diabetes sich tatsächlich entwickelt, hängt auch an unserer Lebensführung.“
"Gut gegen Diabetes, gut für den Menschen. Der Körper freut sich, wenn er gefordert wird."