Krampfadern - Ursachen, Symptome & Behandlung

Unter Krampfadern verstehen Mediziner krankhaft erweiterte Venen. Welche Symptome bei Krampfadern auftreten und wie sie behandelt werden, lesen Sie hier.

Was sind Krampfadern?

Bei Krampfadern bilden die betroffenen Venen Aussackungen, die bläulich durch die Haut schimmern. Krampfadern treten meistens an den Beinen auf, können aber auch andere Körperstellen betreffen. Aufgrund der Namensgebung besteht der Irrtum, dass Krampfadern Wadenkrämpfe verursachen. Der Name leitet sich allerdings von dem althochdeutschen Wort krimpfan „krümmen“ ab und beschreibt die typische Form von Adern, die in Venen einmünden.

Rund 30 Prozent der Deutschen sind von Krampfadern betroffen, Frauen bis zu drei Mal häufiger als Männer. Krampfadern sind nicht nur unschöne Hautveränderungen, sondern sichtbare Zeichen einer Durchblutungsstörung. In vielen Fällen verursachen Krampfadern keine Probleme, unbehandelt oder in fortgeschrittenen Stadien können sie jedoch ernste Folgen wie dauerhafte Hautschäden oder offene Beine verursachen.

Welche Symptome haben Krampfadern?

Zu Beginn verursachen Krampfadern in der Regel keine Symptome. Sie zeigen sich als kleine Äderchen in der Haut, die keine Schmerzen verursachen. Mediziner teilen Krampfadern in folgende Stadien ein:

  • Anfangsstadium (Stadium I):
    Im Anfangsstadium sind Krampfadern ein rein ästhetisches Problem. Betroffene empfinden keine Beschwerden.
  • Schwere Beine (Stadium II):
    Betroffene haben das Gefühl schwere Beine zu haben und verspüren ein Spannungsgefühl. Einige Patienten verspüren zudem einen starken Juckreiz. In Ruhe schwächen die Symptome meistens ab.
  • Ödeme in den Beinen (Stadium III):
    Ödeme sind Wasseransammlungen. Durch den in den Krampfadern verursachten Blutstau, werden Wasser, Proteine und Blutabbauprodukte durch die Krampfadern in das umliegende Gewebe gepresst. Die Wasseransammlungen führen zu Schmerzen und Juckreiz an der betroffenen Stelle. Die Haut wird dünner und es können leichte oberflächliche Verletzungen entstehen.
  • Offene Beingeschwüre (Stadium IV):
    Durch den lang anhaltenden Blutstau kann das betroffene Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Kleine Verletzungen heilen nicht mehr ab, es bilden sich Geschwüre und es kommt zu einem Zerfall des Gewebes (Nekrose).

Zu den Ursachen und Risiken für die Entstehung von Krampfadern zählen:

  • angeborene, erbliche Bindegewebsschwächen
  • hormonelle Umstellungen (z.B. bei Schwangerschaften)
  • zunehmendes Lebensalter
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Um langfristige Schäden zu vermeiden, sollte man Krampfadern frühzeitig ärztlich abklären lassen. Präventiv entgegenwirken kann man Krampfadern kaum. Ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung können das Risiko aber senken.

Wie kann man Krampfadern behandeln?

Nicht jede Krampfader ist behandlungsbedürftig. Um festzustellen in welchem Stadium sich die Krampfader befindet, ertastet der Arzt in den Kniekehlen, Leisten und Unterschenkeln die Stellen, an denen oberflächliche Venen in tiefer gelegene Bereiche übergehen. Anschließend erfolgen eine Blutdruckmessung und eine Ultraschalluntersuchung der Venen.

Das Ziel der Behandlung ist den Blutfluss der Venen zu verbessern. Je nach Stadium kommen dabei unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Frage:

  • Bewegungstherapie
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen
  • medikamentöse Therapie (Salben und Cremes)
  • dauerhafter Verschluss der Vene (Verödung) durch Laser- oder Radiofrequenz-Thermo-Therapie: über einen kleinen Schnitt führt der Mediziner einen Katheter in die Krampfader, der Hochfrequenzenergie auf die Venenwand überträgt und sie so verschließt.
  • Stripping: der Arzt trennt die erkrankte Vene chirurgisch ab und zieht sie mit einem Draht heraus.

Ein offenes Bein muss kontinuierlich ärztlich versorgt werden, da es sonst zu einer Ausbreitung der Infektion und im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) kommen kann.

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