Sie planen eine Behandlung in einer Reha-Klinik? Je nach Krankheitsbild, Dauer und Intensität der Beschwerden können Sie in einer stationären oder ambulanten Reha behandelt werden.
Ist Ihre Beweglichkeit eingeschränkt oder leiden Sie an schweren psychischen oder körperlichen Belastungen? Dann kann eine stationäre Reha bessere Heilungschancen bieten. Bei einer stationären Reha bleiben Sie wochentags nach den Therapien und an den Wochenenden in der Reha-Klinik. Dies ermöglicht Ihnen, sich vollständig auf Ihre Genesung zu konzentrieren.
Eine stationäre Reha eignet sich besonders, wenn…
- Sie sich vollständig auf Ihre Genesung konzentrieren wollen,
- Sie nur eingeschränkt mobil oder belastungsfähig sind,
- Sie einen erhöhten Pflegebedarf haben, z. B. nach einer Operation oder nach einem Schlaganfall,
- die häusliche Versorgung nicht sichergestellt ist,
- Sie einen Abstand vom häuslichen Umfeld benötigen (z. B. bei Stoffwechsel- oder anderen chronischen Erkrankungen).
Vorteile einer stationären Reha
- Eine stationäre Reha hat für Sie den Vorteil, dass Sie sich vollständig auf Ihre Genesung konzentrieren können.
- Sie können in einem größeren Radius suchen und eine für Ihr Krankheitsbild spezialisierte Reha-Klinik finden. Der Aufenthalt in der Klinik an den Wochenenden ermöglicht oft gerade durch den Abstand zum häuslichen Umfeld eine erfolgreiche Genesung.
- Bei einer stationären Reha Reha werden Sie rundum versorgt, d. h. Sie müssen kein Essen zubereiten und Sie sind auch von anderen Haushaltstätigkeiten befreit.
- Bei medizinischen Notfällen versorgt Sie in der stationären Reha-Klinik ein medizinisches Team rund um die Uhr.
Krankheitsbilder in der stationären Reha
In der stationären Reha werden u. a. Patientinnen und Patienten behandelt, die an folgenden Erkrankungen leiden:
- psychische Erkrankungen, z. B. Depressionen, Angststörungen oder psychischen Erkrankungen mit schweren körperlichen Begleiterscheinungen (Essstörungen)
- fortgeschrittene Stoffwechselerkrankungen, z. B. Diabetes, Adipositas
- onkologische Erkrankungen
- nach schwerwiegenden neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall)
- Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, z. B. Herzinfarkt
- nach dem Einsetzen eines künstlichen Gelenks, z. B. Hüfte, bei rheumatischen Erkrankungen
- Suchterkrankungen
- nach Amputationen, z. B. Amputationen der oberen oder unteren Extremitäten nach Unfällen oder Erkrankungen
- Folgen einer Corona-Erkrankung (Post-COVID-Syndrom)
Ziele der stationären Reha
Ziel einer stationären Rehabilitation ist es,
- Ihren Gesundheitszustand zu verbessern,
- Ihre Erwerbstätigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen,
- Ihre Pflegebedürftigkeit zu vermeiden und
- Sie darin zu unterstützen, weiterhin selbstständig zu bleiben.
Voraussetzungen für eine stationäre Reha
- Die Reha muss medizinisch notwendig sein.
- Antragstellende müssen reha-fähig sein, das bedeutet, der Patient oder die Patientin ist motiviert für eine Reha und belastbar.
- Die behandelnden Hausärzt*innen und Fachärzt*innen erwarten Heilungschancen durch eine Reha.
- Die Reha muss durch den Kostenträger genehmigt sein.
Dauer einer stationären Reha
Eine stationäre Reha dauert in der Regel drei Wochen (15 Behandlungstage). Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie Ihre Reha auch verlängern. Je nach Krankheitsbild sind längere Rehabilitationen empfehlenswert, z. B. bei einer neurologischen Reha nach einem Schlaganfall. Speziell bei psychischen Erkrankungen lohnt sich eine längere psychosomatische Reha im Umfang von vier bis sechs Wochen.
Stationäre Reha: Antrag stellen
Wenn Sie einen Antrag auf stationäre Reha stellen möchten, müssen Sie ggf. zunächst abklären, ob ambulante Behandlungen möglich oder schon ausgeschöpft sind. Sprechen Sie dazu mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin.
In welchen Fällen Sie Anspruch auf eine Rehabilitation haben, erfahren Sie hier: Reha-Anspruch
Benötigen Sie eine stationäre Rehabilitation, lesen Sie hier, wie Sie eine Reha beantragen.
Therapien in der stationären Reha
- Ärztliche Betreuung und Behandlung
- Bewegungs- und medizinische Trainingstherapie: In der Bewegungstherapie trainieren Sie Ihre Ausdauer, Muskelkraft, Koordination und Schnelligkeit. Diese Therapieform verbessert und erhält Ihre Muskulatur.
- Physiotherapie: In der Physiotherapie werden Sie dabei unterstützt, verlorene Bewegungsmuster wiederzuerlangen oder zu kompensieren und in Ihren Alltag zu integrieren.
- Physikalische Therapie: Bei der Thermotherapie wirken Wärme oder Kälte schmerzlindernd und fördern die Durchblutung. Die Elektrotherapie nutzt elektrische Ströme, um Schmerzen zu lindern und die Muskelaktivität zu stimulieren. Klassische Massagen entspannen Ihre Muskeln.
- Ergotherapie: In der Ergotherapie stärken Sie durch gezielte Übungen Ihre Muskulatur und trainieren Motorik, Koordination und Geschicklichkeit.
- Ernährungsberatung: Eine gesunde Ernährung hilft, Übergewicht abzubauen, Diabetes zu kontrollieren und die Blutfettwerte zu normalisieren. Ernährungsberater*innen unterstützen Sie dabei, einen gesunden Speiseplan zu erstellen.
- Entspannungstherapien, um Stress abzubauen
- Psychologische Unterstützung: Das Bewältigen einer Erkrankung kann psychisch belastend sein (z. B. bei Krebspatient*innen). Psycholog*innen helfen Ihnen dabei, eine positive Einstellung zu fördern und mit Ihrer Erkrankung besser umzugehen.
- Schulungen und Informationsveranstaltungen: Werden Sie zum Experten/zur Expertin Ihrer eigenen Gesundheit! Sie erhalten Informationen über Ihre Erkrankung und lernen ergonomische Verhaltensweisen, damit Sie besser mit Ihrer Erkrankung im Alltag umgehen können.
- Soziale und berufliche Rehabilitation: Sie werden bei sozialen und finanziellen Angelegenheiten unterstützt, beispielsweise im Umgang mit Behörden oder bei der Organisation von Alltagshilfen.
- Berufsberatung und Arbeitstherapie: Berufstätige werden bei der beruflichen Wiedereingliederung unterstützt.
Je nach Fachbereich und Erkrankung gibt es spezifische Therapien, die speziell auf das Krankheitsbild zugeschnitten sind.
Ankunft und Eingangsuntersuchung
Am Ankunftstag oder am nächsten Werktag findet das Erstgespräch mit dem/der aufnehmenden Ärzt*in statt. Dabei werden Sie ausführlich zu Ihrem Gesundheitszustand befragt und untersucht. Verschiedene diagnostische Methoden wie EKG (Elektrokardiogramm), Blutabnahme oder Lungenfunktionstests können je nach Krankheitsbild dabei zum Einsatz kommen.
Außerdem werden gemeinsam mit Ihnen Behandlungsziele für die Dauer Ihres Aufenthalts festgelegt, um die richtigen und für Sie geeigneten Therapien auszuwählen. Diese Reha-Ziele können Ihnen helfen, am Ende der Reha festzustellen, ob die Behandlung für Sie erfolgreich war oder nicht. Es kann sinnvoll sein, sich bereits vor dem Aufenthalt Gedanken darüber zu machen, welche Erwartungen Sie an die Reha haben, um diese dem medizinischen Personal bei Beginn mitteilen zu können.
Ablauf in der stationären Reha
- Zu Beginn Ihrer Behandlungen in der stationären Reha erhalten Sie nach der Untersuchung und dem Arztgespräch Ihren individuellen Therapieplan. Gemeinsam mit dem Reha-Arzt/der Reha-Ärztin legen Sie Therapieziele für Ihre Reha fest. Die Anzahl der Therapien pro Tag hängt von Ihrer Erkrankung ab und richtet sich danach, wie belastbar und mobil Sie sind.
- Sie nehmen üblicherweise montags bis freitags von morgens bis nachmittags an Therapien teil. In manchen Fällen finden auch an Samstagen Behandlungen statt. An den Wochenenden können Sie bestimmte Geräte oder das Schwimmbad selbstständig nutzen.
- Während des gesamten Tagesablaufs in der stationären Reha werden Sie von einem Team aus Fachkräften betreut. Ihr Therapieplan wird regelmäßig angepasst, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu gewährleisten.
- Nach den Therapien bleiben Sie in der Reha-Klinik und können die Freizeitangebote der Einrichtung nutzen oder die Region erkunden.
- Es gibt regelmäßige Visiten und die Fortschritte werden überprüft.
- Am Ende Ihrer Rehabilitation findet eine Abschlussuntersuchung statt, in der die Behandlungsfortschritte gemessen und im Entlassbericht dokumentiert werden. Diesen Bericht erhält anschließend Ihr Kostenträger.
Ein typischer Tagesablauf in der stationären Reha könnte wie folgt aussehen:
- Frühstück (7.30 – 8.30 Uhr):
Sie frühstücken im Speisesaal der Reha-Klinik und begeben sich anschließend zu Ihrer ersten Therapieeinheit. - Morgendliche Therapieeinheiten (8.30 - 12 Uhr):
Beginn der ersten Therapieeinheiten, die je nach individuellem Therapieplan unterschiedlich sein können. Dazu gehören Physiotherapie, Ergotherapie, Entspannungstherapie und psychologische Betreuung. - Pause (12 - 13 Uhr):
Mittagspause, in der Sie eine Mahlzeit im Speisesaal Ihrer Reha-Klinik einnehmen. - Nachmittags-Therapieeinheiten (13 – 15.30 Uhr):
Am Nachmittag werden die Therapien fortgesetzt. Diese können auch Gruppentherapien, sportliche Aktivitäten oder spezialisierte Therapieformen, z. B. Ernährungsberatung bei Adipositas oder Diabetes, umfassen. - Abschlussgespräch und Nachbereitung (14.30 - 15 Uhr):
Besprechung der Fortschritte mit den Therapeut*innen und Planung der weiteren Schritte. - Ende des Behandlungstages (ab 15 Uhr):
Nach Abschluss der Therapien können Sie Freizeitangebote der Klinik nutzen oder die Umgebung erkunden.
Diese Zeiten sind beispielhaft und variieren je nach Einrichtung. Die tägliche Therapiezeit beträgt mindestens vier bis maximal sechs Stunden.
Kostenübernahme bei einer stationären Reha
Die Kosten für eine stationäre Reha übernimmt bei Erwerbsfähigen die Deutsche Rentenversicherung. Wenn Sie Rente beziehen, ist die Krankenkasse zuständig. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier:
Reha-Kosten: Wer bezahlt meine Reha?
Bitte beachten Sie: Wenn Sie das 18. Lebensjahr vollendet haben, müssen Sie bei fast allen medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen eine Reha-Zuzahlung von 10 Euro pro Tag leisten.
Anreise/Fahrtkosten/Fahrservice
Wenn Sie eine stationäre Reha antreten, erstatten Ihnen die Kostenträger die Fahrtkosten. Viele Reha-Kliniken bieten Patient*innen auch einen Abholservice an.
Wenn Sie mit Ihrem eigenen PKW anreisen, können Sie Ihren Erstattungsanteil für die Fahrtkosten über einen ausgefüllten Fragebogen zur Fahrtkostenerstattung berechnen lassen.
Entlassung und Nachsorge
Am Ende Ihres Reha-Aufenthalts führen Sie ein Abschlussgespräch mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin. In diesem Gespräch werden die erreichten Reha-Ziele überprüft und besprochen, wie es für Sie nach der Reha weitergeht.
In den MEDICLIN-Einrichtungen bieten wir ein freiwilliges Entlassmanagement an. Das bedeutet, dass wir Sie auf die Zeit nach der Reha optimal vorbereiten und Sie z. B. bei Folgendem unterstützen:
- Organisation häuslicher Pflege oder medizinischer Versorgung,
- Beschaffung von Hilfsmitteln (z. B. Gehstock, Rollator etc.),
- Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung,
- Anträge auf Leistungen der Kranken- oder Pflegekasse
- Reha-Nachsorge
Am Ende Ihrer Reha erhalten Sie einen Entlassbericht für Ihren Kostenträger. In diesem Bericht stellt der Reha-Arzt/die Reha-Ärztin anhand Ihrer Eingangsziele fest, ob die Reha-Maßnahme erfolgreich war.
Die Behandlungserfolge aus der stationären Rehabilitation können Sie über spezielle Nachsorgeangebote, z. B. IRENA (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge der Deutschen Rentenversicherung) festigen. Die Angebote der IRENA können Sie sowohl nach einer stationären als auch ambulanten Reha in Anspruch nehmen.
Weitere Informationen zur Nachsorge erhalten Sie hier:
Reha-Nachsorge – wie geht es nach der Reha weiter?
Digitale Nachsorge: Therapie online und überall
Nach Ihrem Aufenthalt in der Reha unterstützt Sie die MEDICLIN Therapie-App bei der Nachsorge unabhängig von Zeit und Ort. Sie erhalten individuelle Therapiepläne und trainieren per Smartphone oder Tablet. Die MEDICLIN Therapie kombiniert u. a. Bewegungsübungen, Seminare und Entspannungsinhalte.
Mehr erfahren
Kontakt
Unsere kostenlose Hotline 0800 44 55 888
Wir sind für Sie da!
Montag bis Freitag: 7.30 bis 17.30 Uhr
Sprechen Sie uns an!
Haben Sie Fragen zur Rehabilitation oder zu unseren Rehakliniken? Wir helfen Ihnen gern weiter.
Bei allgemeinen Fragen zur Beantragung einer Reha wenden Sie sich bitte an die Reha-Berater der Deutschen Rentenversicherung.