Die Rehabilitation (Reha) ist ein entscheidender Schritt, um zu genesen und gesund zu werden. Doch die eigentliche Arbeit beginnt oft erst nach der Reha. Eine erfolgreiche Nachsorge ist wichtig, um die erzielten Fortschritte zu festigen und den Gesundheitszustand langfristig zu verbessern.
Wie es nach der Reha für Sie weitergeht und welche verschiedenen Nachsorgeangebote es gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Warum ist die Reha-Nachsorge so wichtig?
Nach einer Reha ist es wichtig, die während der Behandlung erzielten Fortschritte zu erhalten und weiter auszubauen. Die Nachsorge dient dazu, Rückfällen vorzubeugen, die Alltagskompetenz zu steigern und die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten zu fördern. Sie unterstützt dabei, wieder in den Alltag und den Beruf zurückzufinden und stabilisiert die Gesundheit langfristig. Damit in der Nachsorge die Erfolge der Reha optimal gefestigt werden können, ist es wichtig, möglichst bald nach der Reha damit zu beginnen.
Nach Abschluss einer Rehabilitation werden Sie in der Regel in die ambulante Nachsorge übergeleitet. Noch während Ihrer Rehabilitation besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin, wie es nach der Reha für Sie weitergeht. Er/sie empfiehlt notwendige Maßnahmen und leitet die Reha-Nachsorge ein.
Ambulante Nachsorge-Angebote im Überblick
Reha-Nachsorge: Heilmittelverordnungen
Physiotherapie: Diese umfasst Maßnahmen wie Krankengymnastik, manuelle Therapie, Lymphdrainage und Atemtherapie. Sie zielt darauf ab, Bewegungs- und Funktionsstörungen zu beheben oder zu lindern.
Ergotherapie: Diese Therapieform fokussiert sich auf die Wiederherstellung und Förderung der Handlungsfähigkeit im Alltag. Dazu gehören motorisch-funktionelle, sensomotorisch-perzeptive und neuropsychologisch-orientierte Behandlungen.
Logopädie: Diese umfasst die Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen. Sie zielt darauf ab, die Kommunikationsfähigkeit und die Nahrungsaufnahme zu verbessern.
Podologie: Medizinische Fußpflege, die besonders bei Patient*innen mit Diabetes wichtig ist, um Fußprobleme zu vermeiden oder zu behandeln.
Ernährungstherapie: Bei bestimmten Krankheitsbildern kann eine gezielte Ernährungsberatung und -therapie verordnet werden.
Wer stellt das Rezept für Heilmittelverordnungen aus?
Während einer Rehabilitation stellen die Ärzt*innen in der Reha-Klinik in manchen Fällen die ersten Verordnungen aus und geben Empfehlungen für die weitere Nachsorge. Weiterführende Rezepte stellt Ihnen Ihr*e Haus- oder Fachärzt*in aus.
Reha-Sport und Funktionstraining
Reha-Sport und Funktionstraining sind ergänzende Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation. Es handelt sich um spezielle Bewegungstherapien, die darauf abzielen, die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Reha-Sport wird in der Regel nach Erkrankungen oder Operationen verordnet und umfasst gezielte Übungen in Gruppen unter Anleitung von qualifizierten Trainern und Trainerinnen.
Funktionstraining konzentriert sich darauf, die Alltagsfunktionen und Mobilität zu verbessern und wird häufig bei chronischen Beschwerden oder Behinderungen eingesetzt. Beide Programme fördern die Gesundheit und unterstützen den Heilungsprozess.
Weitere Informationen: Reha-Sport und Funktionstraining
IRENA (Intensivierte Rehabilitationsnachsorge)
IRENA ist ein Programm der Deutschen Rentenversicherung, das Patient*innen nach einer stationären oder ambulanten Rehabilitation unterstützt. Ziel ist es, die erzielten Reha-Erfolge durch ein strukturiertes Nachsorgeprogramm zu festigen und weiter zu verbessern. Es umfasst therapeutische Maßnahmen wie Physiotherapie, Ergotherapie und Schulungen, die ambulant durchgeführt werden.
T-RENA (Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge)
T-RENA ist ein spezielles Nachsorgeprogramm der Deutschen Rentenversicherung, mit dem Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit der Patient*innen zu verbessern. Es richtet sich an Patient*innen, die in ihren Bewegungen beeinträchtigt sind und umfasst gerätegestütztes Training unter professioneller Anleitung. Ziel ist es, die Muskelkraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu steigern, um die langfristige Wiedereingliederung in den Alltag und Beruf zu fördern.
Digitale Reha-Nachsorge
Bei der digitalen Reha-Nachsorge erhalten Sie nach einer ambulanten oder stationären Reha über digitale Plattformen und Apps Zugang zu therapeutischen Übungen und Beratungen. Sie trainieren zu Hause oder an einem Ort Ihrer Wahl und sind unabhängig von Zeit und Ort. Dies kann besonders für Menschen, die weniger mobil sind oder in ländlichen Gebieten wohnen von Vorteil sein, wo der Zugang zu Reha-Einrichtungen begrenzt ist. Auch die klassischen Nachsorgeprogramme wie IRENA, T-RENA und Psy-RENA können mit digitaler Unterstützung durchgeführt werden.
Digitale Therapie mit MEDICLIN HOME
MEDICLIN HOME ist die Plattform für die digitalen Therapieangebote der MEDICLIN. Bereits während der stationären Reha lernen Sie unsere Online-Therapie kennen. Nach der Reha begleiten wir Sie mit unseren Apps auf dem Weg Ihrer Genesung: Wir stellen Ihnen interaktive Übungen gemäß Ihres Therapieplans zusammen, die Sie zu Hause ausführen können. Unsere erfahrenen therapeutischen Teams begleiten Sie auch zu Hause – persönlich oder per App.
MEDICLIN HOME hält individuell zugeschnittene Therapien für Patient*innen in der orthopädischen, neurologischen, pneumologischen und kardiologischen Rehabilitation bereit. Auch unsere Patient*innen mit Post-COVID profitieren von der digitalen Nachsorge.
In der Psychosomatik ergänzt die digitale Reha-Nachsorge Mind-RENA Ihre stationäre psychosomatische Behandlung nach dem Aufenthalt. Therapien für weitere Krankheitsbilder kommen Schritt für Schritt hinzu.
Mit Ihrer MEDICLIN Therapie-App können Sie Ihren Behandlungsplan zur Nachsorge nach Ihrem Klinikaufenthalt aufrufen. Lassen Sie sich von der App zu Übungen motivieren, die Ihnen guttun.
Weitere Informationen zu unseren digitalen Therapieangeboten: MEDICLIN HOME – Individuelle Therapie. Einfach online.
Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Unterstützung für viele Patient*innen. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann motivieren, Mut machen und praktische Tipps für den Alltag bieten. Selbsthilfegruppen gibt es zu verschiedenen Krankheitsbildern und Themen.
Nachsorge durch Haus- und Fachärzt*innen
Eine kontinuierliche Betreuung durch Haus- und Fachärzt*innen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, Anpassungen der Medikation und weiterführende therapeutische Maßnahmen können hier geplant und überwacht werden.
Tipps für eine erfolgreiche Nachsorge
- Eigeninitiative zeigen: Nutzen Sie die angebotenen Nachsorgeprogramme aktiv und bleiben Sie engagiert.
- Ziele setzen: Setzen Sie sich realistische und erreichbare Ziele, um motiviert zu bleiben.
- Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag, um fit zu bleiben und Rückfällen vorzubeugen.
- Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die Ihre Genesung unterstützt.
- Soziale Unterstützung: Pflegen Sie soziale Kontakte und nehmen Sie an Selbsthilfegruppen oder sozialen Aktivitäten teil.
- Regelmäßige Arztbesuche: Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihren behandelnden Ärzt*innen und Therapeut*innen, um Ihre Gesundheit kontinuierlich überwachen zu lassen.