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Akut und Reha aus einer Hand – das MEDICLIN Klinikum Soltau gehört zu insgesamt neun Einrichtungen der MEDICLIN, die beides an einem Standort anbieten.
Im Phasenmodell der neurologischen Rehabilitation deckt das MEDICLIN Klinikum Soltau alle Phasen der stationären und teilstationären neurologischen Behandlung (Phase A bis D) ab. Hierdurch können die Patient*innen alle Phasen der neurologischen Akut- und Rehabilitationsbehandlung durchlaufen.
Herr Dr. Meyer, wo sehen Sie die Vorteile, Akut- und Rehabilitationsbehandlung in einem Hause anbieten zu können?
A. Meyer: Der Hauptvorteil besteht darin, dass wir unsere Patienten sektorenübergreifend und ohne Schnittstellenverzögerung versorgen können. Die Behandlung erfolgt durch ein ärztliches und therapeutisches Team mit einem abgestimmten Behandlungskonzept, das sowohl für unseren Krankenhaus- als auch für den Rehabilitationsbereich gültig ist.
Damit ist sichergestellt, dass unsere Patienten ihre Behandlung im Krankenhaus, der Frührehabilitation und auch anschließenden Rehabilitation als Behandlungseinheit erleben können. Das ist natürlich für die Patienten ein großer Vorteil: Sie erhalten eine Behandlung aus einem Guss. Nicht zuletzt auch durch die enge Verzahnung von Akut und Reha werden wir in der Region als neurologisches Kompetenzzentrum wahrgenommen.
Welche Vorteile sehen Sie hinsichtlich der therapeutischen Betreuung?
A. Meyer: Auch in der Therapie ist die konzeptionelle und die therapeutische Kontinuität das Ziel. Während der Phase B, also in der frühesten Phase der Rehabilitation, beginnt bereits die physiotherapeutische und ergotherapeutische Behandlung mit möglichst gleichbleibenden Therapeuten. Dabei ist die therapeutische Grundorientierung bis zur neurologischen Rehabilitationsphase D in seinen Prinzipien immer gleich. Dies gewährleistet, dass unsere Patienten nicht, wie sonst häufig, mit unterschiedlichen Therapieansätzen konfrontiert und verunsichert werden, sondern auch für ein späteres Eigentraining nach Abschluss der Reha gut vorbereitet sind.
Wieso ist dieses Konzept gerade für den neurologischen Bereich empfehlenswert?
A. Meyer: Unsere Schwerpunkte liegen neben der Behandlung von Schlaganfallpatienten insbesondere auch in der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS), Polyneuropathien, Parkinson, neuropsychologischen Erkrankungen und Gedächtnisstörungen wie der Demenz. Bei Patienten mit MS oder Polyneuritiden beispielsweise kommt es manchmal zu schubförmigen Krankheitsverläufen. So kommt es vor, dass ein Rehabilitand einen akuten Erkrankungsschub bekommt und vorübergehend für die Reha-Behandlung nicht mehr ausreichend belastbar ist, beispielsweise sogar bettlägerig wird. Dann kann der Betroffene ohne zeitliche Verzögerung akut behandelt werden. Bei diesen entzündlichen Erkrankungen ist es von großem Vorteil, dass wir den Patienten nicht in eine externe Einrichtung verlegen müssen. Es kann etwa eine komplexe Immuntherapie notwendig sein.
Einer unserer Patienten wechselte beispielsweise kürzlich zum dritten Mal zwischen Akutversorgung und Rehabilitation. Manche Krankheiten verlaufen leider so. Wenn die Entzündung abgeklungen ist, kann es ebenso ohne wesentliche zeitliche Verzögerung mit der eigentlichen Rehabilitation weitergehen.
Welche Unterschiede gibt es zwischen der ambulanten neurologischen und der neurologischen Reha-Behandlung?
A. Meyer: Der Patient mit seinen Beschwerden bleibt natürlich der gleiche, nur die Sichtweise bzw. der Behandlungsfokus ändern sich. Im Akutbereich geht es darum, die Ursachen der Störung zu erkennen und zu behandeln. In der Rehabilitation haben wir die Folgen der Störung im Blick. Und nicht jeder, den wir akut neurologisch behandeln, benötigt eine rehabilitative Therapie. Patienten mit Epilepsie, Parkinson oder die MS-Patienten mit einem Schub gehen häufig nach einer Medikamentenbehandlung direkt aus dem Krankenhaus wieder nach Hause. Wenn jedoch Reststörungen mit Alltagsrelevanz vorliegen, unterstützt die Rehabilitation den Patienten, seine Aktivität so gut wie möglich wiederherzustellen, um am bisherigen Leben wieder teilhaben zu können.
Auch sind die Räumlichkeiten, d.h. Krankenhausstation und Rehabilitationsbereich, unterschiedlich und voneinander getrennt. Das ist nicht nur für die Prozesse wichtig, sondern auch für unsere Patienten, denn so wird durch den Bereichswechsel über die verschiedenen Phasen der Behandlung für den Patienten auch die therapeutische Änderung „greifbar“ und im positivem Sinn bewusst.